Sam Fender live im Docks, kleine Fangirl Review
Am 05. März hat Sam Fender im ausverkauften DOCKS das beste Konzert
gespielt, auf dem ich je war. Damit ist er jetzt schon mein Highlight 2020. Und
da die nächsten Monate erstmal keine Konzerte mehr stattfinden, wird das auch
wahrscheinlich so bleiben. Zu sagen, dass ich ein bisschen zu einem Fangirl werde, wenn
es um Sam Fender geht ist leicht untertrieben. Ich kann durch Sam
nachvollziehen wie sich 2010 hunderte Teenies wegen One Direction fühlten.
Sein Sound ist eine Mischung aus gutem zeitlosen
Indie-Britpop und einer Hommage an den Boss, Bruce Springsteen. Dabei sind
seine Lyrics politisch aber kein bisschen verurteilend, sondern intelligent und
aus der nüchternen Beobachtungen gesellschaftlicher Diskurse entstanden.
Ich habe Sam zum ersten Mal im September letzten Jahres live
gesehen und wusste daher, was mich erwartet: das perfekte Konzert. Somit waren
meine Erwartungen mehr als hoch. Der 25-Jährige hat in kürzester Zeit mehr
erreicht als andere Künstler in Jahren. Das er wegen seiner
Stimmbandentzündung nicht auf dem Glastonbury auftreten konnte, brach ihm das
Herz und so merkte man in Hamburg umso mehr wie gern er auf der
Bühne steht. Man konnte ihm die Dankbarkeit und Überwältigung für
das was er erreicht hat ansehen und das macht ihn mehr als sympathisch.
„Will We Talk“ war der Einstieg in 1 ½ Stunden, in denen ich
rumsprang, tanzte, Spaß hatte und vielleicht ein bisschen weinte. Die Setlist
erstreckte sich von Songs seiner Debüt-Platte „Hypersonic Missiles“ über neue Songs wie „Hold out“ und „All is on my side“, die es nicht auf die
Debütplatte geschafft haben, bis zu älteren Songs wie „Greasy Spoon“. Die Crowd hatte genauso viel Spaß wie Sam
selbst und spätestens bei „Hypersonic Missiles“ stand niemand mehr still. Gekrönt
wurde der Auftritt von einem unglaublich guten „Dancing in the Dark“ Cover bei
dem ich mich ein bisschen verliebt habe. Sam und seine Band schaffen es wie kaum
eine andere Band das Publikum so in seinen Bann zu ziehen. Wir tanzten erst
aufgedreht durch den Raum und im nächsten Moment standen wir still und verträumt da, während wir den
melancholischen Klängen von „Leave fast“ lauschten.
Die Highlights waren für mich die Zugabe von Sam, bei der er
alleine auf der Bühne stand und gemeinsam mit dem Publikum akustisch „Hypersonic
Missiles“ sang sowie die Premiere eines Songs, den er eine Nacht zuvor im Bus
geschrieben hatte und bei dem sein Roadie ihm die Lyrics auf dem Handy
hinhalten musste.
Sam Fender und seine Band haben meine Erwartungen nicht nur
erfüllt, sondern übertroffen. Wie gut das Konzert für jeden einzelnen war,
konnte man in den glücklichen Gesichtern von Fans und Artist sehen. Wir liebten
Sam, er liebte uns und für die Zeit des Gigs schienen alle gesellschaftlichen Probleme,
die er bei White Privileg besingt, nicht existent. Wir waren alle gleich. Wenigstens für einen kurzen
Moment.
Sam Fender fasziniert mich nicht nur durch sein Talent und
seine Stimme, sondern auch durch seine Bodenständigkeit. Er ist ein besonderer
Künstler und ich freue mich jetzt schon auf sein nächstes Konzert und auf
alles, was wir musikalisch noch von ihm erwarten dürfen.
GaLiGrü gehen raus an Felix, der mir beim Verfassen dieses Textes mit seinem kreativen Köpfchen zur Seite stand. Küsschen auf dein Nüsschen.
Alle Fotos sind von der wunderbaren http://baroquinefotografie.blogspot.com. <3
Kommentare
Kommentar veröffentlichen